Die Eltern unterbanden jedoch systematisch seine Neigung und wollten ihn in einen kaufmännischen Beruf zwingen. Durch die vielen negativen Erfahrungen in seinem Elternhaus wurden seine spätere literarische Tätigkeit und seine engagierte Botschaft der Humanität, Toleranz und Gerechtigkeit entscheidend geprägt.
Zunächst lebte Wassermann aber als gescheiterte Existenz in München, bis er 1896 Redakteur beim Simplicissimus wurde und bald auch als Autor in Erscheinung trat. 1898 zog Wassermann nach Wien, 1919 nach Altaussee in der Steiermark. Seine Romane erlebten hohe Auflagen und wurden in alle Kultursprachen übersetzt. Thomas Mann bezeichnete Wassermann als einen "Weltstar des Romans".
1933 durch die Nationalsozialisten geächtet, starb Jakob Wassermann, an Deutschland verzweifelt, am 1. Januar 1934 in seiner Wahlheimat Altaussee. Wassermanns frühe Erzählung Schläfst du Mutter? handelt von seiner Kindheit in Fürth.
Die wichtigsten Werke: Die Juden von Zirndorf (Roman, 1897) Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens (Roman, 1908) Das Gänsemännchen (Roman, 1915) Mein Weg als Deutscher und Jude (Autobiographie, 1921) Der Fall Maurizius (Roman, 1928)
Spuren: Gedenktafel am Haus Alexanderstraße 13, Nachfolgebau des zerstörten Geburtshauses; Jakob Wassermann-Straße in der Südstadt; Seit 1995 Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth; Barbara Ohm: Jakob Wassermann und Fürth. Von den Wurzeln seines Werkes. 1998. |